Am Sonntag, dem 9. November 2025, trafen sich zwölf ehemalige Schülerinnen und Schüler der Oberschule Brandis, um ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen zu setzen und an die Menschen zu erinnern, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer gefallen sind.
Im Juni 2025 hatten die damaligen Zehntklässler im Rahmen eines einjährigen Schulprojekts den ersten Stolperstein in Brandis für Ilse Gutowski verlegt. Mit Schwamm, Messingreiniger und viel Engagement sorgten die Jugendlichen dafür, dass der Stolperstein von Ilse Gutowski wieder glänzt – als Zeichen, dass ihr Name, ihr Leben und ihr Schicksal nicht vergessen sind.
Die Stolpersteine erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus, die aus der Anonymität des Vergessens gerissen und wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft zurückgeholt werden sollen. Jeder Stein trägt einen Namen, ein Schicksal, eine Geschichte. Mit dem regelmäßigen Reinigen der Steine werden diese Erinnerungen buchstäblich wieder sichtbar gemacht.
Die Putzaktion fand bewusst am 9. November, dem 87. Jahrestag der Reichspogromnacht, statt. Die Pogrome von 1938 markieren einen traurigen Wendepunkt der deutschen Geschichte – den Beginn der systematischen Verfolgung, Deportation und Ermordung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Deutschlandweit wird dieser Tag genutzt, um mit Mahnwachen, Gedenkveranstaltungen und Stolpersteinreinigungen an die Opfer zu erinnern.